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Historisches

Kirchheim und die Kurpfalzschule
- ein geschichtlicher Rückblick -

Der Ort Kirchheim wurde am 1. April 1920 nach Heidelberg eingemeindet. Menschen siedelten nachweislich schon in der Jungsteinzeit (3.500 – 1.800 v. Chr.) auf der heutigen Kirchheimer Gemarkung. Die Lage am Rande des Odenwaldes in der Rheinebene, unterstützt durch die Verzweigungen des Neckars, bot eine günstige Lage für die Besiedelung.

Im Lorscher Codex finden wir eine Eintragung vom 29. Juni 767, die den  Ort, bzw. die Gemarkung Kirchheim, erstmals erwähnt (Chiricheimmero marca).

Heute leben im Stadtteil Kirchheim mehr als 17.000 Einwohner, die sich aus einer Mischung von traditionsgeprägten Altbürgern und vielen Neubürgern zusammensetzt.

Zeichnung der Kirchheimer Schulen

Viele Neubürger sehen sich jedoch eher als Bürger von Heidelberg und weniger als „Kirchheimer“. Die Neubaugebiete „Kirchheim Nord“, „Kirchheim West“ , „Am Dorf“ und neuerdings „Im Bieth“ haben dem Stadtteil ein eigenes Gepräge gegeben und die Sozialstruktur erheblich verändert. Doch gerade die Altbürger im Stadtteil, die oft im Stadtteilverein und in anderen kulturellen Vereinen organisiert sind, sorgen noch heute dafür, dass Kirchheim seine Geschichte und begrenzte Eigenständigkeit trotz aller städtebaulicher Entwicklung und der Anziehungskraft der Altstadt von Heidelberg bisher erhalten konnte.

Die Kurpfalzschule lebt seit Generationen von dieser Prägung, denn bis zum Bau und zur Einweihung der Geschwister-Scholl-Schule im Jahre 1961 haben alle Kirchheimer Kinder mindestens bis zur vierten Klasse die Kurpfalzschule (früher Volksschule)  besucht, in der oft schon ihre Eltern und Großeltern das Rechnen, Lesen und Schreiben gelernt haben.

Es gibt also eine traditionell hohe Identifikation mit der Schule, die heute im Herzen von Kirchheim liegt und gerne als „unsere Schule“ bezeichnet wird.

Diese Verbindung zum Stadtteil findet einmal im Jahr einen Höhepunkt, wenn die Schule zu einem Schulfest einlädt. Es wird immer wieder zum Anziehungspunkt für viele Kirchheimer und nicht nur für Kinder, Eltern und Freunde der Schule. Am Abend dieses Festes werden die Kinder der 4. Klassen mit Lagerfeuer und einem Fackelzug um die Schule verabschiedet.

Das Gebäude der Kurpfalzschule, das zunächst nur aus vier großen Klassenräumen bestand, in denen früher bis zu 70 Kinder Platz fanden, wurde im Jahre 1888 erbaut und in drei weiteren Bauabschnitten bis 1912 auf 3 Stockwerke und 18 Klassen-räume erweitert. Bis 1961 hatte die Kurpfalzschule  „Volksschule“ keinen eigenen Namen. Sie führte zum Volkschulabschluss nach der 8. Klasse. Reine Grundschule wurde sie schrittweise ab 1961 und erhielt später den Namen „Kurpfalzschule“.

Das Schulleben in Kirchheim gründet sich auf die „Kurfürstliche Kirchenrechtsver-ordnung von 1564“. Im Jahre 1603 ist erstmals von der „reformierten Schule“ in Kirchheim die Rede. 1766 entstand auch eine „lutherisches Schule“, doch ein geregeltes Schulleben in eigenen Räumen begann erst im Jahre 1817 im ersten Schulhaus der reformierten Gemeinde in der Schäfergasse 2.

Im Jahre 1830 kam ein katholisches Schulhaus in der Schwetzinger Str. 49 dazu. 1876 schlossen sich die reformierte, die lutherische und die katholische Schule zur „Gemeinschaftsschule“ zusammen, was letztlich aus immer größer werdender Raumnot zum Bau der Volksschule und heutigen Kurpfalzschule führte.

Die Jubiläen zum 90 jährigen und zum 100 jährigen Bestehen der Schule wurden groß gefeiert. Eine besondere Feier fand auch zum 111 jährigen Bestehen statt, denn 1888 gebaut wurde man 1999 schließlich 111 Jahre alt. Ausführlich wurde die Geschichte unserer Schule in den Festschriften zum 90- jährigen, 100-jährigen und 111-jährigen Jubiläum dokumentiert, die jederzeit im Sekretariat der Schule erworben werden können.